Wer darf wählen?
Wahlberechtigt sind nur Kardinäle, die jünger sind als 80 Jahre. Voraussichtlich sind das 135 Männer. Kardinäle sind sehr wichtige, hohe Würdenträger der katholischen Kirche. Zu diesem Amt wurden sie von Papst Franziskus oder einem seiner Vorgänger ernannt. Viele Kardinäle sind Europäer. Aber Franziskus hat dafür gesorgt, dass neuere Kardinäle auch aus anderen Regionen der Welt kommen. Viele müssen sich erst einmal besser kennenlernen, um zu entscheiden, wen sie für eine gute Wahl halten. Deswegen gehen Fachleute davon aus, dass das Konklave diesmal einige Wochen dauern könnte. Für eine erfolgreiche Wahl müssen zwei Drittel der Kardinäle für dieselbe Person stimmen, bei 135 Männern wären das 90 Stimmen. Pro Tag gibt es bis zu vier Wahlgänge, zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag.
Schwarz oder weiß?
So läuft ein Wahldurchgang ab: Alle Kardinäle schreiben ihren jeweiligen Wunschkandidaten auf den Stimmzettel. Dabei sollen sie sogar ihre Schrift verstellen, damit beim Auszählen niemand ahnt, wer wen gewählt hat. Dann ist es fast wie bei einer Klassensprecher-Wahl: Ein Zettel nach dem anderen wird verlesen und es werden Strichlisten gemacht. Hat jemand die nötige Mehrheit? Alle abgegebenen Stimmzettel werden auf einer Schnur aufgefädelt und dann in einem Ofen verbrannt. Steht der neue Papst noch nicht fest, wird mithilfe von Chemikalien schwarzer Rauch erzeugt. War die Wahl erfolgreich, steigt weißer Rauch aus einem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf. So wird die Außenwelt über das aktuelle Ergebnis informiert.
Und dann?
Weißer Rauch steigt auf? Dann läuten auch die Glocken des Petersdoms und die Spannung steigt! Kurz darauf wird von einem Balkon des Petersdoms aus der ganzen Welt verkündet: „Habemus papam“. Das ist wieder Latein und bedeutet: „Wir haben einen Papst“. Der Name wird bekannt gegeben – und auch der Papstname, den er sich selbst ausgesucht hat. So wurde aus Jorge Mario Bergoglio Papst Franziskus. Kurz darauf tritt das neugewählte Kirchenoberhaupt im Papstgewand auf den Balkon und spricht den Segen. Millionen Menschen schauen sich das live am Bildschirm an – und Tausende Menschen jubeln ihm auf dem Petersplatz zu.