Eurovision Song Contest Es geht nicht nur um Musik

Maresa Stölting

Die Schweiz gewinnt den Eurovision Song Contest

Der Eurovision Song Contest (ESC) ist der größte Musikwettbewerb der Welt. 1956 hat er zum ersten Mal stattgefunden. Viele Länder, vor allem aus Europa, schicken Künstlerinnen und Künstler dorthin und hoffen auf eine gute Platzierung im Finale. In der Show am vergangenen Samstag sind Vertreterinnen und Vertreter aus 25 Ländern mit ihren Songs in Malmö (Schweden) aufgetreten. Auch in den Tagen danach wird viel darüber gesprochen. Nicht nur über die Musik, auch über Politik.

Gewonnen

Mit dem Lied „The Code“ hat Nemo den ESC gewonnen. Der Song ist eine Mischung aus Pop, Rap und Oper. Er handelt von Nemos persönlicher Geschichte, der Suche nach sich selbst. Nemo bezeichnet sich als nicht-binär: „Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau.“ Überglücklich stand Nemo am Ende auf der Bühne – und zerbrach aus Versehen den gläsernen Pokal. Zum Glück gab es schnell eine Ersatz-Trophäe. 2025 wird der ESC nun in der Schweiz stattfinden, Nemos Heimat.

Buh-Rufe und Proteste

Ein friedlicher Wettbewerb, bei dem Musik im Vordergrund steht, nicht die Politik. Das ist die Idee des ESC. Doch besonders friedlich ging es in diesem Jahr nicht zu. Es gab Proteste gegen die Teilnahme Israels, vor und während des ESC gingen Tausende Menschen auf die Straße. Seit mehr als sieben Monaten greift Israel den Gazastreifen an. Das Land will die Terrorgruppe Hamas bekämpfen. Die Hamas hat im Oktober Israel angegriffen und dabei unschuldige Menschen getötet und zudem viele als Geiseln verschleppt. Mit dem Gegenangriff will Israel sich wehren. Doch auch dabei werden viele unschuldige Menschen im Gazastreifen getötet. Die Demonstrierenden beim ESC waren deshalb dagegen, dass Israel antreten darf. Auch in der Halle wurde protestiert. Als die israelische Sängerin Eden Golan mit ihrem Song „Hurricane“ aufgetreten ist, gab es nicht nur jubelnde Fans, sondern auch viele Buh-Rufe. Sie wurde ausgepfiffen, und viele Zuschauer drehten ihr den Rücken zu. Trotzdem landete sie am Ende auf Platz 5.

Im Mittelfeld

Für Deutschland lief es in den vergangenen Jahren beim ESC nicht besonders gut. Von 2019 bis 2023 landete Deutschland immer auf dem letzten oder vorletzten Platz. Darum kann sich der diesjährige Teilnehmer Isaak freuen: Mit „Always on the Run“ landete er im Mittelfeld, auf Platz 12 von 25.